Gedenken an die Opfer des Anschlags von Halle

Gedenken an die Opfer des Anschlags von Halle

10. Oktober 2019

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

der Anschlag auf die Synagoge in Halle und die Todesfälle und Verletzten machen uns sehr betroffen. Wir laden alle Bürgerinnen und Bürger ein, am morgigen Freitag, 18 Uhr an der Gedenkveranstaltung in der Petrikirche teilzunehmen und anschließend als ein Zeichen für den Frieden Kerzen an der Eisleber Synagoge zu entzünden.

Unsere Oberbürgermeister Jutta Fischer (SPD) schreibt dazu auf Facebook:

„Gestern war ein rabenschwarzer Tag für unser Land. Ich bin noch immer tief erschüttert, über diese schreckliche, menschenverachtende Tat. Ich verstehe einfach nicht, was Menschen dazu bewegt, solche Gräueltaten zu begehen. Für mich ist es immer noch unfassbar, was am gestrigen Tag in Halle geschah. An dem für die Menschen mit jüdischen Glauben höchsten Feiertag ist eine solche Tat eindeutig ein Anschlag auf das friedliche Miteinander in unserer Gesellschaft.

Mir ist unbegreiflich, wie Hass, wie ideologische Verblendungen, einen Menschen so sehr vergiften können. Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und rechtes Gedankengut gehören nicht in unsere demokratische Gesellschaft. Meine Gedanken sind bei den Opfern, deren Angehörigen und allen Betroffenen. Der Stadtrat der Lutherstadt Eisleben und ich persönlich, sprechen ihnen unser Mitgefühl und herzliches Beileid aus.

Es ist schlimm genug, dass ein einzelner Mensch so eine furchtbare Tat verüben konnte. In verschiedenen Medien wird nun spekuliert, dass der mutmaßliche Täter aus der Lutherstadt Eisleben stammt. Die Ermittlungen und die Herausgabe weiterer, verlässlicher Details sollten wir der Bundesanwaltschaft überlassen, die in diesen Fall ermittelt. Ich möchte in aller Entschiedenheit betonen, wir als Stadt distanzieren uns ganz entschieden von jeglichem rechten, fremdenfeindlichen, menschenverachtenden, antisemitischen Gedankengut.

Am morgigen Freitag, dem 11. Oktober, findet um 18 Uhr ein Friedensgebet für die Opfer des Anschlags von Halle in der St. Petri-Pauli Kirche statt. Im Anschluss treffen wir uns zum stillen Gedenken an der Eisleber Synagoge. Ich möchte alle Eisleber dazu aufrufen, teilzunehmen. Lassen Sie uns ein Zeichen setzen. Für Mitgefühl, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Weltoffenheit.

Mein Dankeschön geht an die hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter des Sanitätszuges und des Betreuungszuges sowie des EB Rettungsdienstes des Landkreises Mansfeld-Südharz, die unterstützend in Halle direkt am Geschehen waren. Ich bin erleichtert, dass alle Helfer wieder gesund zurück zu Hause, bei ihren Familien, sind.“